Die Blutspendezentrale Saar-Pfalz besteht seit 1953 und ist damit eine der ältesten Blutspende-Einrichtungen in Deutschland. Die Blutspendezentrale wurde - noch unter französischer Regierung - am Staatlichen Institut für Gesundheit und Umwelt eingerichtet. Seither änderte sie mehrmals Dienstherrn, Organisationsform und Namen. Weil vor allem auf dem Winterberg das Spenderblut benötigt wurde, wurde die saarländische Blutspendezentrale am 1. Juli 1989 von der Obhut des Landes in die Verantwortung der Stadt übernommen und den Städtischen Winterbergkliniken (heute Klinikum Saarbrücken) angegliedert. Das bedeutete auch, dass die Blutspendezentrale Räume auf dem Winterberg bezog. Und nicht nur das: Das Klinikum wurde quasi Blutkonserven-Selbstversorger. Die Verantwortlichen in Krankenhaus und Blutspendezentrale wollten damals die Transfusionsmedizin verbessern. Denn schon Ende der 80er Jahre wurden immer mehr Menschen bei Operationen mit Eigenblutspenden versorgt, was im Klinikum bereits seit 1980 möglich ist.
Als das Klinikum Saarbrücken zum 1. Januar 1992 zur gGmbH wurde, übergab die Stadt dem Klinikum die Blutspendezentrale als Tochtergesellschaft. Mit dem Einstieg des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern als weiterem Gesellschafter zum 1. Juni1997 wurde eine zweite Filiale am Westpfalz-Klinikum eingerichtet. Damit änderte sich auch der Name in Blutspendezentrale Saar-Pfalz gGmbH. Als dritte gleichberechtigte Mitgesellschafterin kam am 1. Januar 2006 die Saarland-Heilstätten GmbH dazu.
Seit 1980 wird das gespendete Vollblut, um eine „Transfusion nach Maß“ zu ermöglichen, in verschiedene Blutkomponenten aufgespalten. Heute werden Erythrozyten-Konzentrate (rote Blutkörperchen), Frischplasma und Thrombozytenhochkonzentrate (Blutplättchen) hergestellt, die vorrangig den Patienten im Saarland und Rheinland-Pfalz zu Gute kommen. Seit 2016 kann an den beiden Standorten der Blutspendezentrale Saar-Pfalz auch Plasma gespendet werden.
Heute werden jährlich insgesamt ca. 7.000 Spenderinnen und Spender an beiden Entnahmeorten betreut. Von diesen Entnahmen entfallen ca. 13.000 auf Vollblutspenden, ca. 6.000 auf Plasmaspenden, ca. 900 auf die Herstellung von Thrombozytenhochkonzentraten, welches ein spezielles maschinelles Entnahmeverfahren darstellt und ca. 50 auf Eigenblutspenden, also auf Patienten, die im Rahmen einer geplanten Operation für sich selbst Blut spenden. Die Weiterverarbeitung, Lagerung und der Vertrieb der Blutprodukte befindet sich ausschließlich in Saarbrücken.